AYNUR (Türkei)

Kurdischer Weltmusik-Blues

Aynur DOGAN - Stimme, Baglama Neriman Günes AKALIN - Violine Cemil KOCGÜN - Tembur, Baglama Yasin BOYRAZ - Kaval Baris BOYRAZ - Perkussion, E-Bass Yilmaz YESILYURT - Perkussion "Schon die Tatsache, dass ich überhaupt kurdisch singe, ist ein Statement", sagt sie. Aber: Aynur ist zunächst vor allem von der künstlerischen Kraft ihrer Sprache und Musik überzeugt. Die politische Brisanz ist gewissermaßen ein Element, dem kurdische KünstlerInnen zwangsläufig zu begegnen haben. Aynur Dogan, die sich als moderne Singer/Songwriterin versteht, sorgt als eine der markantesten kurdischen Stimmen der jungen Generation in der Türkei für einen neuen Ton. In ausgefeilten und sehr tanzbaren Arrangements zwischen Pop und traditioneller Musik kombiniert sie das musikalische Erbe ihrer Vorfahren mit ihrer unglaublich starken Stimme. Zwar ist Aynur der eigenen kulturellen Tradition treu geblieben, doch öffnet sie die Musik für neue Einflüsse, für europäische und internationale Klänge, modernisiert die Überlieferungen respektvoll. Sie setzt eine breite Palette an Folk-Instrumenten ein und poliert das althergebrachte Repertoire und ihre Kompositionen durch eine bewährte Weltmusik-Ästhetik auf. Den spröden, melancholischen Balladen verleihen Bass und Perkussion einen luftigen Zug von Jazz. Geboren 1975 in der südöstlichen Provinz von Tunceli wuchs Aynur mit der traditionellen Musik, den Mythen und der Poesie der religiösen Minderheit der Aleviten auf, die dort bis heute die Alltagskultur prägen. Im Zuge des Bürgerkriegs übersiedelte ihre Familie 1992 nach Istanbul, wo sie die renommierte Musikschule von Arif Sag besuchte, der als Guru an der Langhalslaute Saz gilt, dem türkischen Traditionsinstrument schlechthin. Mit ihren Alben "Seyir" und "Kece Kurdan" erlangte Aynur in den vergangenen Jahren weit über kurdische Kreise hinaus internationale Anerkennung. Sie zierte das Cover des britischen Magazins Folk Roots, ebenso wie eine Beilage der Londoner Times über den "musikalischen Reichtum der Türkei". Bei uns ist Aynur einem breiteren Publikum vor allem durch den Musikfilm "Crossing the bridge" bekannt geworden, einem Porträt ihrer gegenwärtigen Heimat Istanbul vom vielfach prämierten Hamburger Regisseur Fatih Akin. Kurdische Musik, die vor gar nicht allzu langer Zeit in der Türkei gänzlich verboten war, dringt mittlerweile bis ins Radio und Fernsehen vor. Und Aynur, die als musikalisches Sprachrohr der Kurden gilt, trägt das kurdische Erbe hinaus, wohin auch immer sie ihre Konzerte rund um den Globus führen. Nun macht sie drei Tage lang Station in Wien. Ein Konzertereignis der Sonderklasse!! In Kooperation mit dem Festival "Salam Orient" Achtung: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen! Hörprobe als mp3