Nguyen Lê & Saiyuki (Frankreich, Japan, Indien)

Die Reise nach Westen

Neben Bill Frisell ist mit dem in Frankreich geborenen vietnamesischen Gitarristen Nguyen Le ein weiterer Meister und Grenzgänger seines Instrumentes zum ersten Mal zu Gast in der SARGFABRIK. Le ist eine personifizierte Fusion der Kulturen. In seinem Gitarrenspiel fließen die unterschiedlichsten Strömungen der Kulturen ineinander: West und Ost, Mitte und Pole, Süd und Nord - dargebracht vor allem in der Sprache des Jazz, oft aber mit hochgespannter Rock-Bissigkeit, dann wiederum wie mit Ruf-Motiven, die aus buddhistischen Ritualen herüberwehen. Mit seinem brandneuen Projekt Saiyuki zeichnet Nyguen Le gemeinsam mit seinen MitmusikerInnen Mieko Miyazaki an der Koto (eine mit Seide bespannte Wölbbrett-Zither) und Prabhu Edourad an der Tabla ein Asien ohne Grenzen. Alle drei sind mit einer doppelten kulturellen Identität ausgestattet, kommen sowohl aus Tradition als auch Moderne. Und alle sind sie VirtuosInnen auf ihren Instrumenten, weben von Vietnam über Japan nach Indien die musikalischen Seidenfäden. Ihr Programm basiert auf Eigenkompositionen, Neuinterpretationen traditioneller Musik und elektronischen Soundlandschaften. Wir treffen hier auf wahre WeltmusikerInnen, Connaisseure in Sachen Stil und Technik, neugierig auf neue Begegnungen und offen für die Möglichkeiten, die sich ihnen in unserer Welt bieten! Saiyuki, der Name der Band ist die japanische Bezeichnung für "Die Reise nach Westen", dem weltberühmten Roman Chinas aus dem 16. Jahrhundert von Wu Cheng'en. Diese klassische Erzählung basiert auf der wahren Geschichte des chinesischen Mönches Xuanzang, der nach Indien reiste, um religiöse buddhistische Texte zu suchen. Im fantastischen Volksepos wird Sun Wukong zu seinem wichtigen Begleiter: Der Affenkönig ist ein listiger, ambivalenter Charakter, besessen vom Geheimnis der Unsterblichkeit, er ist voller Magie, kann auf einer Wolke fliegen oder sich verschiedenartig winzigklein bis riesiggroß verwandeln. Über China und Japan hinaus war "Die Reise nach Westen" stets eine Quelle der Inspiration für diverse Bearbeitungen bis hin zum heutigen Tag und einer Pop-Oper von Damon Albarn, Mangas, TV-Serien oder Videospiele. Nguyen Lê möchte "Die Reise nach Westen" heranziehen als Abbild jener realen oder fiktiven Reisen, die die Bandmitglieder ihre Musik erschaffen lässt. Wie die Suche nach einem Geheimnis, die uns auf ihren Abenteuern sonst wohin bringt, jedoch erlaubt, unseren wertvollsten Schatz zu bewahren, unsere Identität.

Nguyen LÊ - Gitarre 
Prabhu EDOURAD - Tabla 
Mieko MIYAZAKI - Koto 

In Kooperation mit Salam Orient 2009
Mit freundlicher Unterstützung von Institut Francais