Erik Satie im Jazz-Paralleluniversum
Das Wiener Ensemble dusha connection nimmt sich den französischen Exzentriker Erik Satie vor und verwandelt bekannte Melodien in eine zeitgenössische Jazzsprache voller Witz, Tiefgang und schräger Schönheit.
Satie, dieser geniale Einzelgänger, der sein Brot als Pianist in Pariser Varietés und Cabarets verdiente, von der akademischen Musikszene belächelt wurde und angeblich am Tourette-Syndrom litt, liefert die Vorlage für eine musikalische Spurensuche zwischen Genie und Außenseitertum. dusha connection folgt ihr mit spielerischer Ernsthaftigkeit – irgendwo zwischen dadaistischer Geste und poetischem Groove.
Das Ergebnis: eine Musik, die lacht, stolpert, träumt – und manchmal weint. Mit unkonventionellen Rhythmen, offenen Klangräumen und viel Improvisationslust entsteht eine Brücke zwischen Saties versponnener Welt und der Gegenwart, zwischen Varieté und Jazzclub, zwischen Wehmut und Augenzwinkern.
Und weil jede gute Idee ein bisschen Extravaganz verträgt, erweitert die Band ihre klassische Jazzbesetzung (Klavier, Kontrabass, Schlagzeug, Trompete) um ein Instrument, das man hier kaum erwarten würde: die chinesische Geige Erhu. Sie bringt fernöstliche Schattierungen ins Spiel – ein feines, vibrierendes Gegengewicht zu all der europäischen Melancholie.
Schauspielerin Alena Baich moderiert das Konzert und gibt eine kurze Einführung in die Geschichte Saties.
Chiaohua Chang - Erhu (chinesische Violine), Esad Halilovic - Schlagzeug, Urs Hager - Klavier, Clemens Rofner - Bass, Nikola Vuković - Trompete, Alena Baich - Moderation