ZOLTÀN LANTOS´ MIRRORWORLD (Ungarn)

Zoltán LANTOS - Geige, Resonanzgeige Mihaly BORBÉLY - Saxophone, Bassklarinette, Flöte Gabor JUHASZ - Gitarre, Oud Kornel HORVATH - Perkussion Ein geraffter Künstler-Lebenslauf: Zoltán Lantos beginnt siebenjährig mit dem Violinen-Spiel. Besucht erst das renommierte Béla Bartók Konservatorium, später - gerade mal 15-Jahre - die Franz Liszt Akademie. Nach gründlichem Studium klassischer europäischer Musik geht Lantós 1985 nach Neu Dehli und studiert klassische indische Musik. Sein Interesse währt nicht nur einen Workshop oder ein Uni-Semester lang, erweist sich als viel mehr als nur eine flüchtige Laune. Zoltán Lantos will die "andere" Kultur verstehen und bleibt neun Jahre. Als er 1994 nach Budapest zurückkommt, lässt er sich von einem spanischen Geigenbauer ein Instrument anfertigen, eine indische Geige mit fünf Saiten und sechzehn Resonanzsaiten. Mit dieser, die er alternativ zur klassischen Geige spielt, entwickelte er ein unvergleichliches Feeling, gepaart mit uneiteler Virtuosität. Lantos´ Band "Mirrorworld" spiegelt die wichtigsten musikalischen Stationen und Vorlieben des ungarischen Violinisten wieder: Balkan-Folklore gepaart mit klassischer indischer Musik, jazzgemäße Improvisation mit der Intensität des Rock gespielt. Gleichzeitig ist "Mirrorworld" eine Auseinandersetzung mit Lantos´ ungarischen Folk-Roots. In seinem Quartett finden sich zweifellos Ungarns herausragendste Instrumentalisten aus dem diffusen Bereich zwischen Jazz und Folk. Mit dabei der Multibläser Mihaly Borbély, Perkussionist und "Filigranvirtuose" Kornél Horváth und der Gitarrist Gabor Juhasz. Auf eine fast magische Art richtet sich das kontrastreiche Quartett zwischen den Stilen ein und vermeidet alle Stereotypen. Dank ihrer Ruhe heben sich die Individualisten vom nervösen Jazzrock der siebziger Jahre ab, selbst wenn sie irrwitzige Rhythmen mit überraschenden Taktwechseln spielen, Tempo und Dynamik halsbrecherisch changieren oder sich zu rasanten Parallel-Läufen vereinen. Mit "Mirrorworld" erklingt so eine außergewöhnliche, kaum in Kategorien zu fassende Musik, in der sich musikalische Grenzen nur mehr erahnen lassen. Ein ungarischer Konzertbesucher drückte es folgendermaßen aus: "Beim Hören von "Mirrorworld" weiß ich weder wo ich bin, noch wann ich bin."