THILGES 3 + ASIM AL-CHALABI feat. ZOHREH JOOYA (Österreich, Irak, Afghanistan)

Izdiucz

Do. 30. September 2004, 20:00
Armin Steiner - Programme, Synthesizer Gammon - Programme, Synthesizer, Bass Hummer Nik - Programme, Synthesizer Asim Al-Chalabi - Oud Zohreh Jooya - Gesang Für ihre Auftritte, die stets eine Gratwanderung zwischen Klanginstallation und Live-Elektronik sind, suchen die analogen Modular-Soundtüftler von Thilges 3 den Dialog mit besonderen Locations und machen das Vermissen geografischer Räume spürbar. Ihre Musik ist die Besetzung eines Raumes und seine Umwandlung für einen bestimmten Moment. Jedes Konzert der Band ist ein neuer Anfang. Ihre Aktionen sind in ganz Europa zu sehen, zu hören, zu spüren. Im Zuge der Arbeiten für das von Thilges 3 geleitete Eröffnungsprojekt zum Jeunesse-Festival "Orient-Okzident" entstand das Projekt "izdiucz". Verschiedene MusikerInnen aus dem orientalischen Raum wurden am Wiener Naschmarkt zu einem Orchester vereint. In diesem Projekt thematisierten Thilges 3 den soziokulturellen Ist-Zustand eines multiethnischen Ortes. Musikalische Stadtforschung sozusagen. Der Begriff "izdiucz" beschreibt im Arabischen die Verbindung zweier verschiedener Stoffe. Das daraus entstandene Ensemble ist eine fruchtbare Gemeinschaftskooperation mit in Wien lebenden orientalischen MusikerInnen. Mit Asim Al-Chalabi konnte ein wahrer Meister der Oud und mit Zohreh Jooya eine herausragende Stimme gewonnen werden. Als Grundlage der Kompositionen werden verschiedene Maqams (traditionelle arabische Tonleitern) verwendet. Die Kompositionen werden gemeinsam mit den einzelnen MusikerInnen innerhalb ihrer "persönlichen Maqams" erarbeitet und mit dem gesamten Ensemble einstudiert. Das Ziel: Die Suche nach Gemeinsamkeiten in der musikalischen Praxis. Eine neuartige Verbindung aus der eher hermetischen arabischen Kunstmusiktradition und zeitgenössischen westlichen Musikvorstellungen. Kunstmusik und Klangkunst verschmelzen zu einer globalisierten Musikidee. Regionale, stilistische und traditionalistische Grenzen heben sich auf. Spannend und unterhaltend zugleich.