Katariina AIRAS - Stimme
Liisa MATVEINEN - Stimme, Kantele
Tellu TURKKA - Stimme, Kantele, Moraharpa
Nora VAURA - Stimme
Gesungene Überlieferung, Vokaltheater und Klangkunst in einem. Hinter der vermeintlichen Einfachheit ihrer betörenden, hoch ästhetischen und ebenso präzisen Darbietung stecken vier ausgebildete und führende Stimmen Finnlands. Das A-cappella-Quartett lässt sich von der Mystik seiner Heimat und dem literarischen Schatz des alten Nationalepos Kalevala inspirieren.
Krächzen, Hecheln, Stöhnen, hysterisches Lachen, Geschrei und Gezeter - in der ganzen Bandbreite weiblicher Stimmgewalt, zart und kraftvoll zugleich und von betörender Klarheit, erzeugen die Sängerinnen eine ungeheure Spannung und Dynamik, die nur in Begleitung von Moraharpa und Kantele die Emotionen direkt und geradlinig vermittelt. Ihr introvertiertes Wiegen, traumverloren und melancholisch, das Meditative ihres rhythmisch wiederholten Runengesangs mit seiner eigentümlichen Metrik und dem vokalreichen, kehligen Finnisch, das minimalistische Memorieren in monotonen Bässen schaffen fast schon greifbar eine konzentrierte Hingabe von atemberaubender sphärischer Dichte, die den gesamten Publikumsraum in ihren Bann zieht.
Zwei Jahrzehnte nachdem in Helsinki an der Sibelius-Akademie der damals weltweit einmalige Studiengang Volksmusik eingerichtet wurde, webt das Ensemble rund um Tellu Turkka mit eigenen Texten und Kompositionen ein an Improvisation wie Experiment reiches Stimmgeflecht. Die jahrelangen Erfahrungen der vier Sängerinnen in verschiedenen Bandprojekten und Chören verbinden sich zu einer neuen und gleichzeitig tiefverwurzelten Vokalmusik voller stilistischer Vielfalt und klanglich surrealer Schönheit.
Ihre bewegenden Geschichten entspringen neben der finnischen Tradition verschiedenen ganz alltäglichen Dingen, sie erzählen von einem einsamen Waldkind, der Sehnsucht nach Liebe, der ausgelassenen Freude, Geschwister zu haben, von Scheidung oder Verlust der eigenen Kinder durch den Tod.
"Wir möchten, dass unsere Seelen zusammen singen. (...) Der wichtigste Aspekt in unserer Arbeitsweise ist, sich ganz in die Musik hineinzubegeben (...) wir öffnen uns und lassen es geschehen. Wenn man zusammen improvisiert (...) , dann kannst du den Moment erleben, wo die Zeit stehen bleibt und man miteinander im Ein-Klang ist. Suden Aika bedeutet "Zeit der Wölfe". Der Wolf ist für viele Menschen eine teuflische Figur, aber für mich steht er für Freiheit, Wahrheit und etwas Wildes. Das ist Suden Aika." (Tellu Turkka)
