Renaud Garcia-Fons (Frankreich) / Mohammad Reza Mortazavi (Iran)

In vielen Fällen ist der Konsum von Solo-Konzerten zwar ein interessantes und spannendes, aber nicht unbedingt ein lustvolles Hörvergnügen. Ganz anders verhält es sich bei diesen zwei Herren. Bei ihrem Spiel geht die Sonne auf. Der "Paganini des Kontrabass", Renaud Garcia-Fons, zieht den Hörer unweigerlich in einen unwiderstehlichen Sog aus wunderbaren Melodien und mitreißenden Rhythmen, aus dem man gar nicht erst versucht, heraus zu kommen. Staunend erkundet man unter García-Fons’ virtuos gespielter Reiseleitung und schier unfassbaren Bogentechnik die mittelalterlichen Klostermauern, genießt die Fülle und Buntheit orientalischer Märkte, schwelgt in barocker Pracht, lässt sich von afrikanischer Lebensfreude mitreißen, genießt es, wenn mal Flamenco-Grooves, ein anderes Mal temperamentvolle Rockrhythmen in die Beine fahren. Eine virtuose Meisterleistung von packender musikalischer Dramaturgie.
Der iranische Trommelvirtuose Mohammad Reza Mortazavi präsentiert mit den traditionellen persischen Handtrommeln Daf und Tombak ein virtuoses Geflecht aus tanzbaren Rhythmen, schnellen Beats und tranceartigen Melodien, die das Publikum weltweit in Staunen versetzen. Die Kompositionen sprengen alle Erwartungshaltungen: Melodien und Polyphonien verweben sich mit geradezu endlosen Rhythmusvariationen zu hypnotisierenden Klangwelten. Oft hat man den Eindruck, dass mit einer Loopstation nachgeholfen wird - aber Mohammad Reza Mortazavi erschafft im Solospiel Klänge orchestralen Ausmaßes, ohne jegliche technischen Hilfsmittel. Gesteigert wird das pure und intensive musikalische Erleben noch, wenn Garcia-Fons und Mortazavi gemeinsam spielen - übrigens zum ersten Mal. 

Renaud GARCIA-FONS - Kontrabass 
Mohammad Reza MORTAZAVI - Tombak, Daf