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Enzo und Lorenzo Mancuso stammen aus Sutera, einer Kleinstadt im Herzen Siziliens. Mitte der 1970er Jahre gingen sie nach England, wo sie in verschiedenen metallverarbeitenden Betrieben ihren Lebensunterhalt als Gastarbeiter verdienten. In Kontakt mit ebenfalls dort lebenden Landsleuten und kulturellen Vereinen begannen sie in dieser Zeit der Emigration und fern von Zuhause die traditionellen Lieder und Gesänge ihrer Heimat aufzuzeichnen, zu sammeln und neu zu interpretieren, aber darüber hinaus auch selbst zu komponieren.
Nach ihrer Rückkehr Anfang der Achtzigerjahre ließen sie sich in Umbrien nieder, wo sie noch heute leben.
Mittlerweile sind die Fratelli Mancuso zum Inbegriff sizilianischer Volksmusik geworden. Ihre Einspielungen "Bella Maria", "Cantu" und "Trazzeri" machten sie weltweit berühmt. Vielfach gemeinsam entstanden mit den bekanntesten italienischen Jazz-Musikern - u.a. mit Gabriele Mirabassi - geben die Aufnahmen aber nicht nur traditionelle Lieder wieder, sondern auch Kompositionen der Brüder. Getrieben von der Notwendigkeit und dem Bedürfnis, einen "idealen Gesang" zu finden, hinterlassen die Fratelli Mancuso in den Konzertsälen ein Zeichen ihrer Gefühlswelt - intim, essentiell, einfach.
Ihre internationale Karriere führte die beiden zunächst nach Deutschland und Frankreich. Ihrer Begegnung und Zusammenarbeit mit dem spanischen Musikwissenschaftler Joaquin Diaz verdanken sie die ersten Schallplattenaufnahmen, es folgten Einladungen zu den bedeutendsten internationalen Folklorefestivals in ganz Europa, Japan, Tunesien, Brasilien und Indonesien. Als Folge der Zusammenarbeit mit Carlo Pedini, Komponist und Künstlerischer Leiter des Festivals "Sagra Musicale Umbra", entstand "Requiem, concerto mistico per voci, coro femminile, strumenti e quartetto d’archi", das im September 2004 im Rahmen der 59. Sagra Musicale Umbra in Perugia uraufgeführt wurde.