DIRT STREAM (Österreich)

Andreas Mayerhofer - Klavier Clemens Salesny - Klarinetten, Saxophone Michael Bruckner - Gitarren Christian Wendt - Kontrabass Wolfgang Kendl - Schlagzeug "Third Stream Bezeichnung für eine um 1960 entstandene musikalische Stilrichtung, in der Gestaltungsmittel der abendländischen Neuen Musik mit Elementen des zeitgenössischen Jazz kombiniert wurden." (Meyers Taschenlexikon, 1984) Dirt Stream entsteht, wenn man das "th" bei Third Stream schlampig ausspricht. Genauso geht es in der Musik des aus hochtalentierten österreichischen Jungspunden von europäischem Format bestehenden Konglomerats Dirt Stream eher um Trübungen und Brechungen im kompositorischen und improvisatorischen Umgang mit Tonmaterial, als es bloß zu "verjazzen". Das Bandrepertoire bietet neben Eigenkompositionen höchst originelle Interpretationen von Stücken von Bela Bartok, Anton von Webern, Miles Davis, Joseph Haydn, Alexander Skrjabin, Duke Ellington oder Paul Hindemith. Wie da die gleiche musikalische Herangehensweise an Haydns 2. Satz seines Streichquartetts op. 76/3 (Deutschlands Hymne) und an Miles Davis´ "All Blues" das Zeitkontinuum vollends aufhebt und den Ursprung der Stücke vergessen lässt, ist schon fast als genial zu bezeichnen. Leader Andreas Mayerhofer meint: "Skrjabin, Bartok, Thelonious Monk und Duke Ellington sind zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kulturkreisen zu verblüffend ähnlichen Ergebnissen gekommen. Es könnte sein, dass es so etwas wie "Klangarchetypen" gibt, die vielmehr mit dem Bewusstseins- und Seelenzustand des Komponisten zu tun haben, als mit seiner zeitlichen und kulturgeschichtlichen Einordnung." "Dirt Stream ist eine Band, die sowohl musikalisch als auch von den Musikerpersönlichkeiten her noch für einigen Gesprächsstoff und hoffentlich viel Musikmaterial sorgen dürfte." (concerto) Mutig und äußerst empfehlenswert.